Gebet der Novizin 
					
					Es ist … Der Zweifel zerrt 
						mich hin und her und sperrt 
						mein Herz, Gemäuer über Graben. 
						Zwei Teufel woll’n mich haben! 
						 
					 
					Oh macht mich nicht schuldig sein, 
							bedeckt eure geilenden Augen, 
							halt’ an euch das stechende Grinsen, 
							hört auf, laßt nach! 
						 
					 
					Zu schön für diese Welt, 
						nur Gott allein erhellt 
						die Gründe meiner Seele, 
						so ich denn endlich wähle. 
						 
					 
					Den Körper unter Seinem Schutz 
						bewahrt’ Er mich vor allem Schmutz. 
						Daß nur Sein Sohn mich dürft’ berühren, 
						wollt’ ich das Heilige erspüren. 
						 
					 
					Ihr wünscht mich zu scheitern, 
							zu eurer Lust die Hexe in flammender Scham  
							gäb ich euch nach, 
							zu meiner Schmach. 
						 
					 
					Erlöst’ Er mich von aller Schand, 
						so gäb ich Ihm als letztes Pfand 
						mein Sinn und meine Ehre, 
						daß unser Bund gar ewig währe. 
						 
					 
					Ach! 
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